EWP Potsdam: Jetzt verlässt auch Eckard Veil das Unternehmen vorzeitig

Von Hans-Peter Hoeren

Innerhalb weniger Monate verlässt ein weiteres Mitglied der Geschäftsführung des kommunalen Versorgers Energie Wasser Potsdam (EWP) vorzeitig das Unternehmen. In beiden Fällen handelt es sich um zentrale Figuren bei den Verhandlungen mit der Stadt Potsdam über die Finanzierung der Wärmewende.

Nach dem überraschenden Ausscheiden von Christiane Preuß Ende Juli (sie wechselt zu den Hamburger Energiewerken) wird nun auch Eckard Veil vor dem regulären Ablauf seines Vertrages die EWP verlassen. Der seit 2019 für Technik und Vertrieb zuständige Geschäftsführer wird zum 31. März kommenden Jahres seine Tätigkeit in der brandenburgischen Landeshauptstadt beenden. Dies haben Veil und der Aufsichtsrat der EWP laut einer Pressemitteilung in einer Sitzung am vergangenen Dienstag (16. September) einvernehmlich entschieden.

"Die Gesellschaft ist handlungsfähig"

Veil habe im Vorfeld der Sitzung darum gebeten, dass die Tätigkeit als Geschäftsführer der Energie und Wasser Potsdam GmbH zum Ende des ersten Quartals 2026 endet, heißt es weiter. Der Aufsichtsrat sei nun seinem Wunsch gefolgt.

"Ich danke Herrn Veil im Namen des Aufsichtsrates für sein langjähriges Engagement in der Gesellschaft. Die begonnenen Projekte der Wärmewende werden mit unveränderter Intensität fortgeführt. Die Gesellschaft ist handlungsfähig und mit Monty Balisch als weiterem Geschäftsführer sehr gut besetzt", sagt EWP-Aufsichtsratsvorsitzender Burkhard Exner.

Spekulationen in den lokalen Medien

Vor zwei Wochen hatten lokalen Medien über eine Abberufung des Geschäftsführers durch den Aufsichtsrat spekuliert. Das Kontrollgremium hatte damals in einem eigenen Communiqué Veil den Rücken gestärkt und seinen Verbleib in der Geschäftsführung verkündet.

Hintergrund der Spekulationen war der Vorwurf, Veil habe bei einer Klage des Minderheitseigentümers Edis AG nicht korrekt und ohne Absprache mit den Gremien gehandelt. Veil hatte das entschieden zurückgewiesen.

Klage des Minderheitsgesellschafters sorgte für Irritationen

Ende Juli hatte die EWP Kreditverträge mit einem Bankenkonsortium unterzeichnet. Mit dem Großteil des Betrags sollte die Umsetzung der zentralen Projekte der Wärmewende bis 2030 möglich werden. Später klagte der Verteilnetzbetreiber Edis AG, der 35 Prozent an der EWP hält, gegen die einzelnen Beschlüsse. Aus Sicht von Edis wurden bei den Verträgen formale und satzungsrechtliche Aspekte nicht ausreichend berücksichtigt.

Die Klage soll die rechtssichere Umsetzung der Wärmewende sicherstellen und hat keinen Einfluss auf die bestehenden Finanzierungsverträge über 375 Mio. Euro.

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