Wärme aus dem Container soll Wohnquartiere heizen

Von Jürgen Walk

Mit einer strategischen Partnerschaft wollen Vonovia, Enercube und DFA Demonstrationsfabrik Aachen die Wärmewende im Gebäudebestand voranbringen. Ziel ist, einen innovativen Wärmepumpen-Cube in Serie zu produzieren und deutschlandweit in Mehrfamilienhäusern einzusetzen. Bis 2029 sollen in Aachen über 1000 Anlagen gefertigt werden, die dann mehr als 20.000 Wohnungen unabhängig von Gas und Öl beheizen.

Der Start der Zusammenarbeit wurde in Aachen bekannt gegeben – in Anwesenheit von Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. "Wir wollen eine Wärmewende, von der alle profitieren. Innovative Vorhaben wie dieses machen uns unabhängiger von fossilen Energieimporten und schaffen Planungssicherheit", betonte Neubaur.

Kompakter Wärme-Würfel für bis zu 40 Wohnungen

Der Wärmepumpen-Cube, entwickelt vom österreichischen Start-up Enercube, ist eine kompakte Heizlösung, die alle zentralen Komponenten in einem würfelförmigen Modul vereint. Aufgestellt außerhalb des Gebäudes, ermöglicht er eine klimaneutrale Wärme- und Warmwasserversorgung für zehn bis vierzig Wohnungen, selbst in dicht bebauten Quartieren. Dank integriertem Schallschutz und hohem Vorfertigungsgrad sei die Installation schnell und wartungsfreundlich – ohne Eingriffe in enge Heizkeller, heißt es. Betrieben werden könnten die Cubes etwa auch mit Solarstrom vom Dach der Gebäude.

Die Entwicklung vom Pilotprojekt zur industriellen Produktion übernimmt die DFA Demonstrationsfabrik Aachen. Durch ihre Expertise im schnellen Übergang von Pilotprojekten zur Serienfertigung, kombiniert mit digitalem Produktionsmanagement, soll die Markteinführung zügig erfolgen. "Unsere Stärke liegt darin, innovative Ideen rasch in eine stabile Serienproduktion zu überführen", erklärt DFA-Geschäfsführer Wolfgang Boos.

Vonovia-CEO Rolf Buch sieht im Cube einen Meilenstein: "Die Wärmewende im Bestand gelingt nur mit Innovation. Der Wärmepumpen-Cube ist flexibel, skalierbar und entlastet in Zeiten des Fachkräftemangels." Erste Pilotprojekte, unter anderem in Donauwörth, hätten die Erwartungen übertroffen: Die Energiekosten seien dort um 40 Prozent gesunken.

Bis Ende dieses Jahres sollen bereits 30 Anlagen in Betrieb gehen. Die Partner sehen darin nicht nur einen Beitrag zur Klimaneutralität, sondern auch eine spürbare Entlastung der Mieterinnen und Mieter durch planbare Energiekosten. "Wir wollen zeigen, dass klimafreundliches Heizen bezahlbar und zuverlässig sein kann", so Buch.

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