Wo der Ausbau der Windenergie 2025 in Deutschland steht

Von Julian Korb

Die Windenergie ist mittlerweile die wichtigste Stromquelle in Deutschland. Rund 27 Prozent der inländischen Stromeinspeisung entfiel im ersten Halbjahr 2025 auf Windanlagen auf See und an Land. Im Vorjahreszeitraum waren es sogar 32 Prozent gewesen.

Deshalb blickt der Strommarkt gespannt darauf, wie der Zubau von Windkraftanlagen weitergeht. Nach unserer Grafikseite zum Ausbau der Solarenergie finden Sie hier nun einen Überblick zur Windenergie. Dabei sind gleich mehrere Trends zu erkennen. 

Kein Zubau bei Windenergie auf See

Während der Zubau von Windanlagen an Land (Onshore) stetig voranschreitet und nach einer leichten Stagnation zwischen 2018 und 2020 wieder an Fahrt aufnimmt, steckt der Zubau auf See (Offshore) in einer Krise.

Seit September 2024 sind keine neuen Offshore-Windanlagen in Betrieb gegangen. Zuletzt scheiterte sogar eine Ausschreibung der Bundesnetzagentur.

Lesen Sie dazu auch:Keine Gebote: Offshore-Wind-Ausschreibung erstmals gescheitert

Zwar hat Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) bereits angekündigt, den Ausbau der Offshore-Windenergie herunterschrauben zu wollen. Dennoch bleibt Deutschland hier 2025 bislang auch bei niedrigeren Zielen hinter dem nötigen Tempo zurück.

2024 mit Genehmigungsrekorden

Immerhin deutet bei der Windenergie an Land viel darauf hin, dass in den kommenden Jahren der Ausbau zulegen könnte. Mit einer Genehmigungsleistung von rund 14 Gigawatt (GW) für etwa 2400 Anlagen verzeichnete der deutsche Windenergieausbau den höchsten Wert seiner Geschichte – und eine Steigerung von 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Genehmigungszahlen sind im laufenden Jahr mit gut 10 GW ebenfalls auf einem hohen Niveau, bleiben bislang jedoch noch unter dem Vorjahres-Kurs. Dennoch ist davon auszugehen, dass sich die höheren Genehmigungszahlen in den kommenden Jahren auch in den Ausbauzahlen niederschlagen.


Potenzial bei Repowering

Großes Potenzial liegt aber nicht nur im Zubau allein, sondern auch in immer leistungsfähigeren Anlagen. Gerade bei Offshore-Anlagen sind die Technologiesprünge deutlich. So müssen inzwischen deutlich weniger Anlagen für denselben Leistungszuwachs errichtet werden.

Zudem dürften in den kommenden Jahren zahlreiche Anlagen aus den Anfängen der Nullerjahre aus der staatlichen Förderung fallen. Bei diesen Anlagen kann es sich lohnen, alte Turbinen durch neue, leistungsfähigere Komponenten zu ersetzen, sogenanntes Repowering.

Mehr dazu auch hier: Windenergie: Warum der Repowering-Anteil so hoch ist – und doch sinken könnte


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