Stadtwerke Steinfurt und FH Münster: Kooperation für die Energiewende
Von Boris Schlizio
Die Stadtwerke Steinfurt und der Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt (EGU) der FH Münster haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, um die Zusammenarbeit in Lehre, Praxis und Forschung weiter zu vertiefen. Beide Institutionen verfügen bei der Ver- und Entsorgung mit Strom, Gas, Wasser, der Wärmeversorgung sowie weiteren energienahen Themen über große Schnittmengen.
Dennis Schenk, Geschäftsführer der Stadtwerke Steinfurt
Gemeinsame Forschungsprojekte
Studierende des Fachbereichs EGU können am Technologie-Campus Steinfurt künftig von praxisnahen Projekt- und Abschlussarbeiten profitieren, Praktika oder ganze Praxissemester bei den Stadtwerken Steinfurt absolvieren oder Gastvorträge von Mitarbeitenden zu aktuellen Praxisthemen besuchen. Umgekehrt plant der Fachbereich EGU, Workshops oder Seminare für die Beschäftigten der Stadtwerke anzubieten. Auch gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte sind, gerade im Hinblick auf die Energiewendethemen, angedacht.
Das ist eine echte Win-win-Situation für alle Beteiligten
Initiiert wurde die Kooperation vom neuen Geschäftsführer der Stadtwerke, Dennis Schenk, und von Florian Altendorfner. Der Professor sitzt seit mehreren Jahren im Aufsichtsrat der Stadtwerke. "In der Lehre ist es unser erklärtes Ziel, Studierende wissenschaftlich fundiert und zugleich praxisnah auf neuestem Stand auszubilden. Dadurch erhöhen wir die Berufsfähigkeit der Studierenden und verstetigen unsere Zusammenarbeit mit den Stadtwerken. Das ist eine echte Win-win-Situation für alle Beteiligten“, erklärt der Experte für Energie- und Heizungstechnik.
Die Stadtwerke böten zahlreiche spannende Themen, die sowohl für Lehrende als auch für Studierende von großem Interesse seien. Im Mittelpunkt stehe dabei die enge Verzahnung von Theorie und Praxis sowie die Umsetzung vor Ort.
Duales Studium
Neben den klassischen Vollzeit-Bachelorstudiengängen bietet der Fachbereich EGU außerdem ein duales Studium an. Die Studierenden absolvieren ein vollwertiges Bachelorstudium mit längeren Praxisphasen im Unternehmen. Am Ende des Studiums steht ein erster berufsbefähigender Hochschulabschluss.
Entweder starten die Studieninteressierten direkt nach dem Abitur in das duale Ingenieurstudium, oder ihr Unternehmen gibt eigenen Auszubildenden die Möglichkeit, sich mit dem Studium weiter zu qualifizieren. Die EGU-Masterstudiengänge eröffnen neben praxisorientierten Managementmodulen außerdem die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Ausrichtung, falls eine Promotion angestrebt wird.
Frischer Wind für Stadtwerke
Auch die Stadtwerke Steinfurt sind vom Nutzen der neuen Partnerschaft überzeugt: "Wir sehen hier viel frischen Wind für die FH Münster und die Stadtwerke Steinfurt. Wir befinden uns aktuell in einer äußerst chancenreichen Phase der Energiewende, in der wir beide durch die Zusammenarbeit in vielerlei Hinsicht profitieren können. Neue Ansätze, Methoden und Erkenntnisse werden uns gleichermaßen nutzen, um uns stetig weiterzuentwickeln und das, was wir schon gut machen, in Zukunft noch besser machen zu können", betont Geschäftsführer Dennis Schenk beim ersten Kennenlerntreffen am Technologie-Campus Steinfurt.
Neue Themen in der Energie- und Wasserwirtschaft seien oftmals komplex und noch nicht ausgereift und erhalten mit den Themen des Fachbereichs EGU als kleineres Stadtwerk "Zugang zu notwendigen F&E-Kompetenzen.“
Fachkräfte frühzeitig gewinnen
Weiterhin sehen die Stadtwerke Steinfurt durch die Kooperation mit der FH Münster auch eine große Chance darin, ausreichend Fachkräfte für die Zukunft zu gewinnen – seien dies Absolventen, die als frischgebackene Ingenieure bei den Stadtwerken in das Berufsleben starten, oder auch Studienabbrecher. Denn wem der Hörsaal an der FH nach einiger Zeit dann doch zu theoretisch ist, kann möglicherweise in einer Ausbildung bei den Stadtwerken genau das Richtige für sich finden.
Beide Seiten sind überzeugt: Die Kooperation bringt einen echten Mehrwert – für die Stadtwerke, für die Studierenden, aber auch für die Stadt Steinfurt insgesamt.
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